#47 – De re metallica

„De re metallica libri XII“ von Gregorius Agricola aus dem Jahr 1556 gilt als erstes umfassendes Werk indem die Gewinnung, Verarbeitung und Verhüttung von Erzen wissenschaftlich beschrieben wurde. Faszinierend an diesem Werk ist nicht nur, dass die Erstübersetzung ins Englische durch die spätere First Lady Lou Hoover erfolgte, Agricola beschrieb bereits im 16. Jahrhundert Themen wie Arbeits-, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Zwar war Agricola vor allem in Chemnitz tätig, seine Erkenntnisse haben aber auch der Stadt Freiberg über die Jahrhunderte zu Reichtum und Ruhm verholfen. So würde es nicht verwundern, wenn dieses Werk zur Erstleseausstattung junger Freiberger gehört. Und es wundert auch nicht, dass bis zum heutigen Tage in Freiberg zahlreiche innovative Unternehmen im Bereich des Montanwesens angesiedelt sind.


Deshalb sprechen wir in unserer aktuellen Episode mit Carolin Neumann von der Freiberger Firma ACTech GmbH darüber, wie man die traditionelle Kunst der Metallgießerei mit modernen und innovativen Methoden der additiven Fertigung verbindet und so zum heimlichen Weltmarktführer für prototypische Gussteile wird. Die Episode ist damit an Einzigartigkeit kaum zu überbieten, denn nicht nur mussten Thomas und ich unser verschüttet geglaubtes Wissen des ersten Semesters rauskramen, Thomas war durch die Umstände unserer Zeit auch gezwungen das Ganze mitten im Zentrum von Paris aufzunehmen.

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#46 – Tuber ischiadicum

… ist der Feind von CFK?

Sind das nicht Kräfte, Momente und so Dinge?

Nein – bei hochoptimierten Bauteilen, wie zum Beispiel Rennrad-Rahmen, kann auch der simple Sitzbein-Knochen zu einem Problem werden. Vor allem dann, wenn er sich nicht wie vorgesehen auf dem Sattel sondern irgendwie auf dem Oberrohr niederlässt. Über solche Details und weitere Missuse-Lastfälle unterhalten wir uns heute mit Prof. Dr. Marc Siebert von der Privaten Fachhochschule Göttingen. Daneben erzählt uns Marc sehr spannend und mitreißend von seinem Werdegang und wie es ist, wenn man zu denjenigen gehört, die sich kein Geschirr sondern eine Drehbank zur Hochzeit schenken lassen. 🙂

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#45 – Die Erben des Dr. Jones

Im Film „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ begibt sich Indy auf die Suche nach dem heiligen Gral. Beim Dreh war es teilweise so warm in den Studios, dass Harrison Ford und Sean Connery keine Hosen trugen. Ob diese Kleiderordnung bei unserem aktuellen Gast auch akzeptiert ist, haben wir nicht gefragt. Möglich wäre es, haben sich die Gründer von HolyTechnologies aus Hamburg doch nichts weniger zum Ziel gesetzt, als den heiligen Gral des Leichtbaus zu finden. Eine Technologie, mit der man strukturoptimierte, recyclingfähige Bauteile kostengünstig in großen Serien herstellen kann. Das klingt nicht nur spannend – es wirft auch die eine oder andere Frage auf, die wir in unserer Episode zum Jahresauftakt mit Moritz Reiners ausführlich diskutieren.

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#44 – Philosophische Normerfühlung

Eine der praktischen Anwendungen der Philosophie ist es, neue und unbekannte Situationen anhand eines allgemeingültigen und übergeordneten Regelwerkes zu bewerten. I’m looking at you, Mr. Kant…
Deshalb könnte man denken, dass Philosophen besonders gut geeignet sind im Leistungssport die Einhaltung des Regelwerkes zu überwachen. Leider haben alle Menschen so ihre Schwierigkeiten dabei, Dinge objektiv zu bewerten, die völlig außerhalb ihrer bekannten Erfahrungswelt liegen. Und um zu verhindern, dass das berüchtigte „Da könnte ja jeder kommen!“-Gefühl jahrelange Arbeit und Innovation zunichte macht, hilft dann manchmal nur noch der bürokratische Akt des Freigabestempels auf dem Weg zum Olympiasieg.
Diese wild klingende Geschichte ist nur ein winziger Teil unseres Gespräches mit Ronny Hartnick, stellvertretender Direktor und Leiter der Projekte am Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) und Oliver Hecken, der dort Abteilungsleiter VWB ist. Und von diesem unglaublichen Auftakt führen uns die beiden in einem Brett von Episode durch die Geschichte dieser einmaligen Institution über die speziellen Anforderungen bei Hochleistungssportgeräten bis hin zum Parasport. Wir waren uns am Ende einig – dieses Gespräch wird eine Fortsetzung bekommen!

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#43 – Per aspera ad astra

Den heutigen Episodentitel kann man als Verbeugung vor einigen der besten Folgen der letzten Zeit eines bekannten science-fiction-Franchises verstehen – oder man kann seine deutsche Bedeutung „Über raue Pfade gelangt man zu den Sternen.“ als Synonym für die aktuellen Entwicklungen im Bereich der zivilen Raumfahrt verstehen. In diesem bisher vor allem staatlich regulierten Markt finden aktuell extrem spannende Umbrüche statt, die nicht nur die grundlegenden Geschäftsmodelle auf den Prüfstand sondern auch die beteiligten Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen stellen.

Wir sprechen heute mit Dr. Steffen Kress, Senior Vice President Business Development bei MT Aerospace über seinen Werdegang, die Potenziale, Technologien und seine herausfordernde Aufgabe neue Anwendungen und Märkte für dieses traditionsreiche Faserverbundunternehmen zu finden. Eigentlich sprechen wir aber mit einem guten Freund und das merkt man der Episode auch an. Sie hätte noch viel, viel länger gehen können. Leider drückten uns alle irgendwann die Termine und wir mussten uns auf einen der nächsten Livetermine vertagen. Wer nach dem Ende der Episode noch etwas Geduld hat, wird mit einem zusätzlichem Wissensgewinn belohnt 🙂

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#42 – Vertikale Integration

… war eines der deutlichsten Merkmale in der Organisation der DDR-Industrie. Das hieß, dass viele Unternehmen nahezu alle Fertigungsstufen ihrer Produkte in-house herstellten. Die so gewonnene „Unabhängigkeit“ von Zulieferern hatte nach der Wende in der Regel eine völlig unwirtschaftliche Kostenstruktur und den bekannten Zusammenbruch ganzer Industriezweige zur Folge. Das war natürlich auch für die zentral organisierten Industrieforschungseinrichtungen ein Problem, standen sie doch in kürzester Zeit ohne Kunden bzw. Abnehmer für ihr Know-How und ihre Entwicklungen da.
Die Geschichte der CETEX gGmbh, Nachfolgerin des zentralen Textilforschungsinstitutes der DDR, ist ein schönes Beispiel wie man sich mit seinem Wissen, viel Kreativität und jahrelanger, harter Arbeit am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen kann. Wir sprechen mit Sebastian Nendel, Geschäftsführer der CETEX gGmbH, über die damit verbundenen Anstrengungen, die Märkte und aktuelle technologische Schwerpunkte. Nebenbei gibt es eine Schnelleinführung in grundlegende textile Prozesse und jede Menge Ausflugstipps.

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#41 – Die Verzahnung des Gesichtes

…mit dem Straßenbelag zu verhindern, ist eine der Hauptaufgaben eines Fahrradhelmes. Und wie bei vielen Versicherungen erkennt man die Bedeutung des Helmes immer erst dann, wenn es eigentlich schon zu spät gewesen wäre. Ein solche Situation hat auch unser heutiger Gast erlebt und das zum Anlass genommen Konsequenzen zu ziehen.
Als klassischer Quereinsteiger in den Leichtbau kann Markus Wautmann vom Berliner Start-Up Burner Helmet viele spannende Einblicke in die Gründungsgeschichte seines Unternehmens geben und hat einen ganz eigenen Blick auf die Besonderheiten unserer Branche. Außerdem erfahren wir nebenbei, wie die Schwankungen der Spritpreise wirklich entstehen…

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#40 – Der Rütlischwur

ist der Gründungsmythos der Schweiz. Nicht nur ist dieser Eid unter den Genossen verantwortlich für die Selbstbezeichnung der Schweizer, er enthält auch als eines seiner Kernelemente das Vertrauen unter den Verschwörern. Vielleicht ist er damit auch verantwortlich für die ganz besondere Kultur, die man bei der Zusammenarbeit mit Schweizer Unternehmen immer wieder feststellen kann.
In dieser Folge geht es erstaunlich wenig um konkrete Leichtbautechnologien. Mit Thomas Leschik, Geschäftsführer der Connova Deutschland GmbH, gehen wir aber den großen Bogen. Von der Spezialschule Mathematik in Frankfurt (Oder) über die USA, den Bodensee bis ins beschauliche Großröhrsdorf bei Dresden. Thomas lässt uns an seinen Beobachtungen in diesen verschiedenen Kulturen teilhaben und daran wie er es schafft, zwischen deutscher und schweizerischer Unternehmenskultur zu vermitteln.

P.S.: Bitte auch den Epilog hören. Wir verabschieden uns in eine kurze Sommerpause und melden uns Anfang September wieder.

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#39 – Straight outta Buxtehude

– oder wie die Pultrusionstechnologen sagen, gerade geht immer 🙂

Im Nachgang zur JEC sprechen wir mit mit Dr. Gerret Kalkoffen von der Carbon Truck & Trailer GmbH. Wieder mal geht es um CFK-Pultrusion und warum so viel Potenzial in diesem Verfahren liegt. Gerret lässt uns teilhaben an der Geschichte der Carbon TT und wir diskutieren, wo die Vor- und Nachteile von CFK-Trägerstrukturen in Nutzfahrzeugen sind. Unserem Anspruch gemäß, die Episoden könnten auch am Kamin aufgenommen sein, schweifen wir gegen Ende etwas ab und beleuchten verschiedenste Themen im Umfeld des Leichtbaus.

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#38 – Futur II

– oder wie man aus der Zukunft die Vergangenheit macht. Wenn man einen Podcast aufnimmt und dabei weiß, dass man zum Zeitpunkt der Veröffentlichung in Paris auf einer Faserverbundmesse gewesen sein wird, dann muß der durchschnittliche Ingenieur ganz tief in der Kiste mit der Schulgrammatik wühlen um die richtige Zeitform hinzubekommen.


Nachdem wir uns beim letzten Podcast mit Faserverbundpflastern beschäftigt haben, sprechen wir diesmal mit Boris Köpper darüber, wie man Bauteile fertigt bei denen die Fasern gar kein Ende nehmen. Er ist Geschäftsführer der Carbovation GmbH und der Crosslink GmbH, beide sind Teil der Murtfeld-Gruppe. Zu den bekanntesten Produkten der Firmen gehören unter anderem Rennrad-Laufräder, Sichtcarbonteile und auch Raumfahrtstrukturen. Daneben diskutieren wir im Vorfeld der JEC (was aber nun nach der JEC ist) über den Sinn oder Unsinn von Messen, Trends bei den Faserverbundwerkstoffen und auch über die Wasserqualität im Schlossteich zu Moritzburg.

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